Mais striegeln statt spritzen

Im Supermarkt, in der Werbung überall wird BIO groß geschrieben. Bio steht für eine nachhaltige Form der Landwirtschaft die Ressourcen schont  und es mit unserer Umwelt gut meint. Aber wissen wir wirklich was biologische Landwirtschaft bedeutet? Ich bin kein Schullehrer, aber am Beispiel unseres Maisanbaus versuche ich heute etwas Aufklärungsarbeit zu leisten.  

 

Mais ist auch im Biolandbau eine wertvolle Pflanze. Der Masseertrag ist im Vergleich zum Grünland hoch und Mais liefert viel Energie und Rohfaser für die Kuh. Das Problem ist, Mais ist gerade in seiner Jugend eine Pflanze die den Boden nicht bedeckt und damit in hartem Konkurrenzkampf zu allen möglich  Unkräutern steht. Im konventionellen Anbau wird das Maisfeld mit Herbiziden gespritzt, die der Mais, aber nicht das Unkraut verträgt. Im Ökolandbau ist der Einsatz von Chemie nicht erlaubt.

Aber auch der Biobauer muss sich um seinen Mais kümmern. Tut er es nicht, fällt die Ernte total aus weil das Unkraut den Mais überholt und ihm Licht und Nährstoffe raubt. Sobald der Mais aufgegangen ist, bearbeiten wir das Feld mit einem sogenannten Ackerstriegel. Elastische Zinken reißen das feine Unkraut heraus und der tiefer wurzelnde Mais widersteht dieser Prozedur. Dies muss man je nach Witterung mehrmals wiederholen. 

Mir geht es in diesem Artikel nicht darum, konventionelle Landwirtschaft schlecht zu reden. Ich will einfach nur meinen Kunden am Kreisel  erklären dass der Biolandbau wesentlich arbeitsaufwändiger und mit Ertragsrisiken behaftet ist als der konventionelle Maisanbau. Bioprodukte nicht teurer weil sie modern und schick sind, sondern weil der Aufwand und das Risiko heuer und der Ertrag niedriger ist.