Bio ist anders

Das Kreisel-Ei ist ein Bio-Ei! 

 

Der Unterschied zu >>normalen<< Freiland- oder sogar Mobilstalleiern ist größer als man auf den ersten Blick sieht.

 

Der Slogan >>regional ist das neue Bio<< verzerrt aus meiner Sicht die Realität. Er wertet Bioprodukte gezielt ab und suggeriert dem Verbraucher, wenn er regional einkauft dann ist alles gut. Ich möchte diesen Blog auch dazu nutzen dem Leser die Besonderheiten der biologischen Landwirtschaft anhand meiner Erfahrungen und Arbeitsweise näher zu bringen. Ich möchte Euch zeigen dass Landwirtschaft ohne Glyphosat, ohne Gen-Soja aus dem Amazonasgebiet und ohne zugekaufte Stickstoffdünger funktioniert und dass weniger auch mehr sein kann!

 

Beginnen möchte ich mit der Vorstellung des Anbaus eines Gemenges mit den Getreidesorten Triticale, Wintergerste, Roggen, sowie den Leguminosen Erbsen und Wicken. Den Acker findet Ihr aktuell direkt am Bachtelsee. Der Aufwuchs wird zwar nicht an unsere Hühner verfüttert sondern an unsere Kühe, er zeigt aber sehr deutlich welches Potential die biologische Landwirtschaft zu bieten hat.  

 

 

 Das Prinzip eines Gemenges  ist einfach. Getreidepflanzen wie Roggen, Triticale und Gerste  lieben und brauchen Stickstoff um gedeihen zu können und Leguminosen wie Erbsen und Wicken sind in der Lage dank einer Symbiose mit den Knöllchenbakterien, welche sich an ihren Wurzeln ansiedeln, Stickstoff aus der Luft zu binden und diesen an die Nachbarpflanze oder die Folgekultur weiter zu geben.  Gleichzeitig sind sie aber auch ein wertvolles eiweißreiches heimisches Futtermittel und lockern dank ihrer tiefen Wurzeln den Boden auf. Für mich als Landwirt bedeutet dies, dass mir die Leguminosen den Stickstoff für das Getreide  gratis liefern und ich gleichzeitig ein wertvolles Eiweißfuttermittel erhalte.

 

Während Getreide an sich eine monotone Frucht ist, blühen die Erbsen und Wicken von Mai bis Juni extrem. Schaut Euch am Wochenende das Feld genau an, ihr werdet das Summen der Bienen und Hummeln schon von weitem hören. Damit wird das Getreidefeld zum Lebensraum für Insekten aller Art. Der Acker ist ungespritzt und als Dünger kam lediglich eine geringe Menge Gülle im zeitigen Frühjahr zum Einsatz. Die Unkrautbekämpfung bewerkstelligten wir mechanisch und ganz ohne Chemie.

 

Schaut einfach am Bachtelsee vorbei und überzeugt Euch selbst!!!

 

Unten noch einige schöne Impressionen vom vergangenen Wochenende!